Schwetzinger Zeitung vom 17.09.2024 / zg
Umweltverein: Garten mit Hochbeeten und Miniwald bietet Mitmachmöglichkeiten
Im Garten des Umweltvereins sind die Flächen für die einzelnen Bereiche abgesteckt und warten auf die Pflanzphase. © Hauck
Brühl. „Man könnte ihn auch anders nennen – beispielsweise Bürgergarten, Mitmachgarten, Baumaufzuchtgarten, Lehrgarten oder Informationsgarten. Auch Garten der Begegnung könnte er heißen.“ Das erklärt der Vorsitzende des Umweltvereins Klaus Triebskorn. Allerdings hat sich der Verein auf Umweltgarten geeignet. Denn das deute auf die Themen Mensch und Natur, Umwelt und Klimawandel, Artenvielfalt, Artenschutz, Klimaschutz und soziales Miteinander hin. All das hat sich der Verein für Umwelt- und Naturschutz Brühl und Rohrhof auf die Fahnen geschrieben.
Umweltgarten als Bürgerprojekt: Hochbeete und Miniwald geplant
Er hat sich vor drei Jahren gegründet, weil er diese Themen - wie es in der Selbsterklärung heißt - in der Gemeinde nicht ausreichend beachtet sah- und er sehe es auch aktuell nicht. Die vielfältigen Aktivitäten des Vereins gehen auch über die Gemeindegrenzen hinaus.
Aus der Idee wird nun Wirklichkeit: Der Umweltverein will ab sofort bis November im ihm zur Nutzung überlassenen Grundstück am Bachstücker Weg den Umweltgarten umsetzen. Er soll zu einem kleinen Bürgergarten werden, in dem Brühler Bürger, die sonst keine Möglichkeit zum Gärtnern haben, in Hochbeeten Anpflanzungen vornehmen können. Weiterhin soll ein Miniwald aufgezogen werden. Bei dessen Anpflanzung und Pflege wird Bürgern und auch Schülern der Grundschulen beim Projekt "Ein Schüler - ein Baum" eine Mitmachmöglichkeit geschaffen. Und das Projekt soll auch Lehr- und Informationsgarten für künftige, dem Klimawandel angepasste Pflanzungen und Gartenanlagen sein. Die dort gesammelten Erfahrungen sollen zu weiteren Pflanzungen in der Kommune und im Privatbereich anregen.
Erste Arbeiten abgeschlossen: Hochbeete und Sitzgruppe installiert
Die ersten Arbeiten sind vollbracht: Das Grundstück wurde eingezäunt, eine Sitzgruppe erstellt, Angebote für Baumsetzlinge sind eingeholt und Hochbeete bereits geliefert. Erde ist angefragt, Gartenwerkzeuge sind schon vorhanden, ebenso stehen Regenauffangbecken zur Bewässerung bereit.
Auch an die Unterkunft für Tiere wird gedacht: Eine Benjeshecke beispielsweise für Igel, ein Steinhaufen für Zauneidechsen mit dazugehörigen Sandlinsen zur Eiablage. "Die Vielfalt von Bäumen, Büschen und unterschiedlicher Bepflanzung von Hochbeeten soll dafür sorgen, dass es überall krabbelt und kriecht, summt und brummt: Thema Insekten. Sie werden alles, was blüht, ständig bestäuben", blicken die Verantwortlichen voraus.
Vogelnistkästen und Fledermauskasten: Unterstützung für die Tierwelt
"Einige Vogelnistkästen wurden von Günther Martin aus Ketsch und Familie Litschka aus Rohrhof gespendet. Die werden an vorhandenem Baumbestand aufgehängt und Vogelarten eine Nistmöglichkeit bieten. Auch ein Fledermauskasten soll aufgehängt werden", freut sich Klaus Triebskorn. Apfel- und Feigenbaum sollen erhalten und gepflegt werden und eine kleine Blumenwiese soll entstehen.
Folgende Baumarten für den Miniwald sind unter anderem geplant: Säulenhainbuche, Roteiche, Stieleiche, Hopfenbuche, Feldahorn oder Französischer Ahorn, Winterlinde, Säuleneiche und als kleinere Arten Wildapfel, Kornelkirsche und Felsenbirne. Alle eignen sich auch für Trockenheitsperioden, sind also für den Klimawandel vorbereitet. Diese Arten sollen dann nach der Aufzucht ihre Heimat in privaten Gärten finden oder als weitere Miniwälder in kommunale Bereiche versetzt werden.
Jetzt geht es um die konkrete Umsetzung. Hochbeete können ab sofort zur Verfügung gestellt werden, die Fläche für den Miniwald ist vorbereitet. Die Lieferung der Baumsetzlinge als Wurzelware erfolgt jahreszeitlich bedingt im November. Die Setzlinge werden dann, jeweils in Container eingepflanzt, in die vorgesehenen Pflanzlöcher gesetzt.
Weitere Informationen bei Klaus Triebskorn oder Bettina Hauck.