Zwei Eichen finden den Weg in die Anton-Bruckner-Straße

Umweltverein nimmt weitere Pflanzungen auf privatem Grundstück vor

Foto der Baumpflanzung in der Anton-Bruckner-Strasse mit den Vorstandsmitgliedern Klaus Triebskorn und Roland ObermaierEine der neu gepflanzten Stieleichen in der Anton-Bruckner-Straße, mit den Vorstandsmitgliedern des Vereins, v.l. , Roland Obermeier, Klaus Triebskorn
Foto: Sabine Triebskorn

 

Brühl. Diesmal waren es Stieleichen, die im hinteren Teil des Grundstückes und im Vorgarten ihren endgültigen Standort gefunden haben. Damit wurde ein weiterer kleiner Schritt in eine künftige klimagerechte Entwicklung in die Wege geleitet. Die Stieleiche war „1986 der Baum des Jahres“ und hat nun die Aufgabe, mit dem jährlichen Zuwachs CO2 aufzunehmen, Sauerstoff zu produzieren und Insekten einen Unterschlupf zu bieten. Für ihre Aufgabe als Schattenspender und spürbare Temperaturabsenkung werden allerdings noch einige Jahre Wachstum nötig sein, denn „Eichen gehören nicht zu den schnell wachsenden Bäumen. Aber ihre Eignung in den künftig zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels ist unumstritten“, erläutert Klaus Triebskorn, der zusammen mit Roland Obermeier und Sabine Triebskorn als Fotografin die Pflanzung durchführte.

Die 5 bzw. 6 Jahre alten Zöglinge hatten sich mit den Jahren in den Pflanzcontainern gut verwurzelt, sodass der feste Ballen unbeschadet in die neue Umgebung eingesetzt werden konnte. Die kleinen Bäumchen wurden zuvor aus Sämlingen gezogen und jedes Jahr in einen größeren Topf bzw. Container verpflanzt. Für den endgültigen Standort wurden passende Pflanzlöcher mit mindestens der doppelten Containergröße ausgehoben, der Aushub mit stark torfreduzierter Blumen- und Gartenerde vermischt und damit die Pflanzlöcher nach Einsatz der Bäumchen aufgefüllt. Anschließend folgte die Zugabe von Langzeitdünger und das ausreichende Wässern. „Düngung im Herbst und Winter ist zwar nicht empfehlenswert, jedoch ist die Zugabe von Hornspänen als Langzeitdünger im Hinblick auf das kommende Frühjahr durchaus vertretbar“, erklärt Garten- und Landschaftsfachwart Roland Obermeier, der zur Vorstandschaft des Umweltvereins gehört.

Die Freude der künftigen Besitzer war deutlich zu spüren, erhoffen sie sich in einigen Jahren

neben dem schattenspendenden Effekt des Baumes auch mehr Leben im Garten durch größere Artenvielfalt.

Der Verein für Umwelt- und Naturschutz Brühl und Rohrhof e.V. (www.umwelt-bruehl-baden.de) führt diese Aktionen seit 2 Jahren unter dem Motto „Jeder Baum zählt“ durch. Der Baum stammt aus der vereinsinternen Aufzucht. Diese geschieht derzeit in verschiedenen privaten Gärten und Höfen in Brühl, u.a. auch im Hof des GÖRLER-Museums in der Neugasse. Die Pflanzungen werden für private Gärten gänzlich kostenlos durchgeführt.

Neue Baumart im Portfolio des Umweltvereins

Die Aufzucht einer weiteren Baumart aus Sämlingen ist dem Verein im letzten Jahr gelungen. Die Eicheln der Roteiche (Quercus ruba) sind im Herbst in kleine Töpfe unter Verwendung der bisher gewohnten Erde eingesetzt worden. Ca. ein Drittel der Samen ist im Laufe des Frühjahres aufgegangen und zu stattlichen Setzlingen aufwachsen. Die Roteiche gedeiht auch auf nährstoffarmen Sandböden, ist sturmfest, resistenter gegen Schädlinge und wächst schneller als die Stieleiche. Sie bildet eine schöne orangefarbene bis leuchtend rote Herbstfärbung und hält Trockenheit aus. Zwei Setzlinge wurden bereits in diesem frühen Stadium in Gärten umgepflanzt. Es bleibt spannend, wie sich die weiteren Setzlinge nach den ersten Umpflanzungen in größere Behältnisse entwickeln werden, bis auch sie in Gärten Ihre Schönheit zeigen und als Klimaretter wirken können. kt