Die Bebauung und Versiegelung muss ein Ende haben

20.07.2025 - Pressebericht an die Schwetzinger Zeitung

Umweltverein spricht sich gegen Bebauung in der Albert Bassermann-Straße aus

bild der natur bei der albert-bassermann-straße

Der Bestand an großen Bäumen, Büschen und Sträuchern stellt einen wichtigen Grünstreifen dar | Foto: Klaus Triebskorn

 

Brühl.

In einer kurzfristig einberufenen Sondersitzung des Vorstandes des Vereins für Umwelt und Naturschutz Brühl und Rohrhof e.V. ist man empört über die Planung einer völlig unpassenden Bebauung. Der jetzige Bestand an großen Bäumen, Büschen und Sträuchern stellt einen wichtigen Grünstreifen dar, den es zumindest zum Großteil zu erhalten gilt. Denn dort hat sich eine im Laufe der Jahrzehnte eine artenreiche Natur entwickelt. „In der heutigen Zeit des Klimawandels ist es unabdingbar, diese Trennung von Gewerbegebiet zum vorhandenen Wohngebiet als Frischluftschneise zu erhalten und die Möglichkeit als CO2- Senke, Schattenspender, Temperatursenkung und Sauerstofferzeugung zu belassen. Doch vom notwendigen Erhalt der Artenvielfalt, die in diesem Gebiet derzeit stattfindet, will man in Brühl offensichtlich nichts wissen“, resümiert die 2. Vorsitzende, Bettina Hauck.

Eine Bebauung, ähnlich der sog. Grünen Mitte am ehem. FV-Gelände, führte zum Kopfschütteln bei den Vorstandsmitgliedern. Klaus Triebskorn, 1. Vorsitzender des Umweltvereins, erläuterte die vorgesehene Planung:  Vier Wohnblocks, jeweils bis zu vier Stockwerke, Flachbau (2+ und 3+) mit insges. 48 Wohneinheiten plus 6 Gewerbeeinheiten sollen auf engstem Raum errichtet werden und zwar als Urbanes Gebiet, welches erheblich höhere Immissionswerten erlaubt. Das bedeutet u.a., dass das angrenzende Gewerbegebiet höhere Immissionswerte aufweisen darf als beispielsweise ein Allgemeines Wohngebiet.

Worauf außerdem, so Triebskorn weiter, nicht beachtet wird, ist, ob sich die Bebauung nach §34 BauGB  (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) der Umgebung anpasst. „Eine Grundvoraussetzung in der Bebauungsplanung.

Links und rechts der vorgesehenen Planung befinden sich einstöckige Bebauungen.

Eine Reduzierung auf dieses Maß ist angezeigt, um den Charakter der Siedlung zu erhalten“, urteilt Vorstandsmitglied Roland Obermeier.

„Es ist unglaublich, dass in den letzten Jahren in Brühl das Interesse von Investoren mehr Berücksichtigung findet als die Lebensqualität unserer ansässigen Bürger“, so Triebskorn. „Beton haben wir jetzt wirklich genug in Brühl. Warum stellt die Gemeinde Plakate auf mit der Aufschrift ‘Streuobstwiese statt Betonwüste?‘, hält sich selbst aber kein bisschen daran? Die Bebauung und Versiegelung der letzten freien Quadratmeter in Brühl muss ein Ende haben“. kt

Ihr Herz schlägt für stachelige Gesellen

Schwetzinger Zeitung vom 19.03.2025 - Von Rolf Simianer

Umweltverein: Ein gut besuchter und spannender Vortrag zur Rettung von Igeln von Elke Singer im evangelischen Gemeindezentrum.

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Braunbrustigel wie dieses Exemplar benötigen immer öfter Hilfe von Menschen, um zu überleben. | Foto: dpa

 

Brühl. „Lotte“ hatte ihr Herz berührt: Ende 2023 fand Elke Singer aus Brühl das untergewichtige Igelmädchen und päppelte es unter Anleitung eines igelkundigen Tierarztes bei sich zu Hause auf. Seitdem ist die Berufsschullehrerin eine bekennende Freundin hilfsbedürftiger Stacheltiere.

„Sind sie noch zu retten, unsere Igel?“ – Mit dieser Frage überschreibt die Referentin ihren Vortrag im gut gefüllten Saal des evangelischen Gemeindezentrums. Obwohl die Tierart seit mehr als fünfzehn Millionen Jahren in Europa heimisch ist, hat der Mensch den Braunbrustigel innerhalb von 70 Jahren an den Rand des Aussterbens gebracht.

Die intensive Landwirtschaft und der damit einhergehende Insektenschwund zerstören vielerorts seine Lebensräume und Nahrungsgrundlage. Aber auch ausufernder Städtebau, Straßenverkehr, die Vermüllung der Landschaft und Lichtverschmutzung tragen scheinbar unaufhaltsam zum Verschwinden der Igel bei.

Filmische Reise durch die Naturräume

Ankündigung in der Schwetzinger Zeitung, 3.1.2024 - Von zg/ras

Beim Themenabend vom Verein für Umwelt- und Naturschutz sowie dem Grünen Gockel der evangelischen Kirchengemeinde werden deutsche Lebensräume von den Bergen bis zum Meer vorgeführt. Der Film stammt vom mehrfach ausgezeichneten Jan Haft.

heimat natur schmetterlingeBläulinge – so heißen diese Schmetterlinge – trifft man auf fast jeder blütenreichen Wiese an. In dieser Einstellung aus dem Dokumentarfilm
schlafen zwei von ihnen auf dem Heidekraut. © NAUTILUSFILM

Brühl. Der Brühler Verein für Umwelt- und Naturschutz veranstaltet zusammen mit dem Grünen Gockel der evangelischen Kirchengemeinde am Mittwoch, 17. Januar, ab 19 Uhr einen Filmabend mit einem Dokumentarfilm von Jan Haft. Unter dem Titel „Heimat Natur“ werden deutsche Lebensräume von den Bergen bis zum Meer im evangelischen Gemeindezentrum in Brühl vorgestellt. Der Film ist gefördert von der Heinz-Sielmann-Stiftung.

„Heimat ist da, wo wir aufwachsen oder uns dauerhaft niederlassen“, sagt der mehrfach ausgezeichnete Regisseur und Kameramann über das spannende Thema, „und diese Heimat ist stets auch von Natur geprägt – diese verändert und gestaltet der Mensch heute mehr als jedes Naturgesetz“. Entstanden ist innerhalb von eineinhalb Jahren Drehzeit eine „bildgewaltige Reise durch die Natur“, mit außergewöhnlichen Aufnahmen einer Tier- und Pflanzenwelt von ihrer schönsten Seite, heißt es in der Ankündigung.

„Ein Abend mit Fledermäusen“ – Ferienprogramm zu ungewöhnlicher Tageszeit…

Bericht für die Brühler Rundschau, 18.08.2023 - Von Bettina Hauck

Plakat Fledermausführung Können Fledermäuse auch in der Sonne fliegen? Sind Fledermäuse blind? Womit werden kranke Fledermäuse in den Fledermaus Auffangstationen gefüttert? Darf man eine Fledermaus als Haustier halten? Wie viele Junge bekommt eine Fledermaus? – Beim Ferienprogramm des Umweltvereins und des Grünen Gockels „Ein Abend mit Fledermäusen“ gab es viele gute und interessante Fragen der teilnehmenden Kinder. Etliche hatten auch schon Vorkenntnisse zum Thema, wie Gabi Parthenschlager vom NABU Mannheim, ehrenamtliche Artenschutzfachberaterin im Fledermausschutz, erfreut und beeindruckt feststellte.

Letztlich zählt jeder Baum

Schwetzinger Zeitung vom 12.11.2024 - Von Marco Montalbano

Klimaschutz: Im Umweltgarten am Bachstückerweg entsteht ein Tiny Forrest

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Freut sich über viele Helfer: Vorsitzender Klaus Triebskorn ( l.). Antje Kieruj, Doris Scheuler und Jugendgemeinderat Arthur Böhme packen kräftig an. | Bild: Montalbano

 

Brühl. Es herrschte am Samstag höchste Betriebsamkeit im Umweltgarten im Bachstückerweg. Denn der Verein für Umwelt- und Naturschutz Brühl und Rohrhof hatte zur Pflanzaktion gerufen. Und über 40 Personen aus Brühl und Ketsch waren gekommen. Spätestens in fünf Jahren sollen dann Baumhasel, Wildapfel, Felsenbirne und andere Bäume und Sträucher – insgesamt über 200 verschiedene einheimische und klimaresistente Arten – ihren kostenfreien Weg in Gärten und Grünanlagen finden.

Dabei handele es sich laut Auskunft des Vereins um keine einmalige Angelegenheit. Denn durch die Weitergabe der Pflanzen und kommende Pflanzaktionen soll ein rollierendes System für steten Nachschub entstehen.

Klimawandel – und nun? Ein Zeichen dafür, wie eine Antwort darauf aussehen kann, liefert aktuell der Umweltverein. Denn bekanntermaßen absorbieren Bäume Kohlendioxid, geben dafür Sauerstoff ab, „bauen“ sich von selbst und kosten wenig, wie es der bekannte britische Umweltschützer und Aktivist George Monbiot auf den Punkt brachte. Im Rahmen seines Projekts „Miniwald, Mitmachgarten, Baumaufzuchtgarten, Lehr- und Informationsgarten“ entsteht jetzt ein Tiny Forest im Bachstückerweg.

Zwei Eichen finden den Weg in die Anton-Bruckner-Straße

Umweltverein nimmt weitere Pflanzungen auf privatem Grundstück vor

Foto der Baumpflanzung in der Anton-Bruckner-Strasse mit den Vorstandsmitgliedern Klaus Triebskorn und Roland ObermaierEine der neu gepflanzten Stieleichen in der Anton-Bruckner-Straße, mit den Vorstandsmitgliedern des Vereins, v.l. , Roland Obermeier, Klaus Triebskorn
Foto: Sabine Triebskorn

 

Brühl. Diesmal waren es Stieleichen, die im hinteren Teil des Grundstückes und im Vorgarten ihren endgültigen Standort gefunden haben. Damit wurde ein weiterer kleiner Schritt in eine künftige klimagerechte Entwicklung in die Wege geleitet. Die Stieleiche war „1986 der Baum des Jahres“ und hat nun die Aufgabe, mit dem jährlichen Zuwachs CO2 aufzunehmen, Sauerstoff zu produzieren und Insekten einen Unterschlupf zu bieten. Für ihre Aufgabe als Schattenspender und spürbare Temperaturabsenkung werden allerdings noch einige Jahre Wachstum nötig sein, denn „Eichen gehören nicht zu den schnell wachsenden Bäumen. Aber ihre Eignung in den künftig zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels ist unumstritten“, erläutert Klaus Triebskorn, der zusammen mit Roland Obermeier und Sabine Triebskorn als Fotografin die Pflanzung durchführte.

Die „Brühler Pflanzkiste“ auf gutem Weg in die Brühler Vorgärten!

Schwetzinger Zeitung, 03.08.2023 - Von kt

Das Projekt des Umweltvereins für mehr Leben vor dem Haus wird positiv angenommen.

Brühl. Es ist Zeit, eine erste Zwischen-Bilanz für das Mitte Mai dieses Jahres gestartete Projekt „Brühler Pflanzkiste“ zu ziehen. 

Ein blühender VorgartenSo kann ein Insekten-und klimafreundlicher Vorgarten aussehen.
Foto: K. Triebskorn


Überhitze Vorgärten im Sommer, der Rückgang der Insektenvielfalt, schlechtes Kleinklima, all das macht es notwendig, Alternativen zu Schottergärten und zugepflasterten Vorgärten zu finden. Die Politik hat das schon früh erkannt. Seit den 90er Jahren gibt es ein Verbot der Schottergärten nach der Landesbauordnung. Und in verschärfter Form nach dem Naturschutzgesetz seit 2021. Doch es fehlt bisher immer noch an der Durchsetzung der gesetzlichen Vorgaben. In vielen Gemeinden im Land flattern derzeit Briefe mit der Aufforderung zur Umwandlung von Schottergärten in bepflanzte Flächen ins Haus der Gartenbesitzer. Man erhofft sich davon Einsicht der betroffenen Hausbesitzer. Oft wird es erstmal mit dem guten Willen versucht, statt gleich mit Bußgeld zu drohen.