Verein fordert Ende der Versiegelung von Freiflächen

03.07.2024

Mitgliederversammlung: Umweltverein wehrt sich gegen neues Baugebiet in der Siedlung / Baumpflanzungen angemahnt.

Brühl. Schon die kürzlich getroffene Entscheidung im Gemeinderat zu einem weiteren Restaurantkette ggü. der Trendfabrik im Brühler Norden führte beim 1. Vorsitzenden des Vereins für Umwelt- und Naturschutz Brühl und Rohrhof zu Unmutsäußerungen gegenüber einem „weiteren Fressbunker“ auf 4400 qm wertvoller Wiesenfläche. Die wäre lt. Triebskorn besser für eine Aufwertung der klimatischen Situation in Brühl geeignet gewesen. Z.B. mit einem dringend notwendigen Wiederaufbau eines Waldanteils. Triebskorn erinnerte an die Vernichtung von 5 Hektar Wald auf dem Schütte-Lanz-Gelände aus dem Jahr 2010 und weiteren Fällungen von Bäumen auf Gemeindegebiet.

Nun soll ein paar Schritte davon entfernt noch ein neues Baugebiet an der Albert-Bassermann-Straße entstehen. Auf einem schmalen Grünstreifen sollen 52 Wohnungen gebaut werden. Vier Wohnblocks, jeweils bis zu vier Stockwerke. Die Bauart ähnelt der Bauweise der Neubauten am Schrankenbuckel, ehemals FV-Gelände. An diesem Grünstreifen, ausgewiesen als Gewerbegebiet, hat sich lt. Triebskorn im Laufe der Jahrzehnte eine artenreiche Natur entwickelt, die es zu erhalten gilt. „Dazu sind wir als Verein mit der zuständigen Naturschutzbeauftragten und Schwetzinger NABU- Vorsitzenden in Kontakt getreten und haben bei der Gemeindeverwaltung angeregt, zu einer in diesem Jahr stattfindenden Biotopkartierung dieses Gebiet mit einzubeziehen“ berichtete Triebskorn, und ergänzt: „die Bebauung und Versiegelung der letzten freien Quadratmeter in Brühl muss ein Ende haben.“

Ein weiteres Thema der Mitglieder des Vereins betraf die vom Verein im Jahr 2022 erarbeitete und an die Gemeindeverwaltung übergebene Liste zu möglichen Standorten von 314 Bäumen auf Gemeindegebiet. Reduziert wurde diese wegen mangelnder Zuständigkeiten für Pflegemaßnahmen auf 65 Standorte. Von diesen 65 Bäumen wurde bis heute kein Einziger bepflanzt. „Die Erfordernisse des Klimawandels werden von der Gemeindeverwaltung weiterhin nicht erkannt. Baumpflanzungen, Naturgärten und Wiesen sind die einzigen CO2-Speicher, die die Auswirkungen des Klimawandels reduzieren können“, resümiert Vorstandsmitglied Roland Obermeier. „Selbst beispielhafte Baumpflanzaktionen in Nachbargemeinden führen in Brühl nicht zu einem Umdenken“, setzt die zweite Vorsitzende Bettina Hauck nach und nannte dazu beispielhaft die Pflanzung von 3000 Bäumen auf Reilinger Gemarkung durch die Waldarbeiterpartie Walldorf im vergangenen Dezember.

Weitere Informationen konnten die Mitglieder von Antje Buhtz-Pauly erfahren zu einem geplanten Projekt am Standort des Edeka-Marktes Embach, insbesondere von der Pflanzaktion des Vereins mit Bäumen aus der vereinseigenen Baumaufzucht, an der Kinder des Sonnenschein-Horts und Kindergartens beteiligt waren.

Die Beteiligung des Vereins an einer Aktion der Bundesanstalt für Gewässerkunde zur Beurteilung des Leimbachs wurde am Abend von Vorstandsmitglied Sven Ruchti vorgestellt.
Für den Umweltgarten wurde ein notwendiger Vertrag verabschiedet.

Berichtet wurde zudem über die Idee, in Brühl ein Repaircafé einzurichten, nachdem man sich bereits in ähnlichen Einrichtungen in Nachbargemeinden kundig gemacht hat. kt

 

Das Bild zeigt das betroffene Gebiet, das bebaut werden soll, von der Anton-Langlotz-Straße aus gesehen
Das Bild zeigt das betroffene Gebiet, das bebaut werden soll, von der Anton-Langlotz-Straße aus gesehen

Foto: K.Triebskorn