Born lobt Initiative gegen Schottergärten

Sommertour: Landtagsvizepräsident Born besucht Umweltverein

12.08.2024 - Schwetzinger Zeitung - Von Noah Eschwey

 

20240812 daniel born foto eschweyLandtagsvizepräsident Daniel Born (l.) lässt sich vom Umweltvereinsvorsitzenden Klaus Triebskorn die Projekte erklären. Foto: Eschwey

 

Brühl. Dass der Landtagsvizepräsident Daniel Born (SPD) aus Schwetzingen für innovative Ideen im Umweltschutz offen ist, hat er in der Vergangenheit schon bewiesen. So überrascht es nicht, dass er sich für seinen Besuch in Brühl den Umweltverein ausgesucht hat.

Es ist der letzte Tag der großen zweiwöchigen Sommertour des Abgeordneten. Traditionell verbringt er diesen – nach einer Reise quer durch Baden-Württemberg – in seinem eigenen Wahlkreis. Zunächst in Brühl, dann in Oftersheim, Hockenheim und abends geht es noch nach Eppelheim – und das alles mit dem Fahrrad.

„Daniel Born interessiert sich vor allem für unsere Pflanzkistenaktion“, weiß Klaus Triebskorn, der Vorsitzende des Umweltvereins in Brühl. Er und sein Stellvertreter Roland Obermeier wollen dem Besucher aber nicht nur das genannte Erfolgsprojekt zeigen: „Wir möchten dem Politiker gleich auch unser neues Vereinsgelände hier in den Schrebergärten vorstellen. Hier möchten wir uns künftig dafür einsetzen, dass im Umweltschutz mehr passiert.“

Miniwald auf einem Quadratmeter

Wie der Verein das Grundstück bewirtschaften möchte, erklärt Triebskorn dem Sozialdemokraten: „Wir möchten Bäume pflanzen, die dann in andere Gärten umgepflanzt werden können. Das soll aber nicht nur vereinsintern passieren. So haben wir schon Kontakt zu den Grundschulen aufgenommen und wollen auch Geflüchtete über unsere Projekte integrieren.“ Das ist aber lange nicht alles: Hochbeete und Sitzgelegenheiten würden die Ehrenamtlichen momentan organisieren: „Wir wollen, dass das Gelände eine Mischung aus Bürgergarten, Gemeinschaftstreffpunkt und Ideenschwerpunkt für den Umweltschutz wird.“


Besonders interessant findet Born die Versuche auf dem Tiny-Forest-Gebiet. Triebskorn erklärt: „Es ist möglich, auf nur einem Quadratmeter einen Miniwald anzulegen.“ Der Sozialdemokrat sieht darin große Chancen: „Damit könnte man gegen die Versiegelung unserer Städte vorgehen.“

Hauptthema bleiben allerdings die Pflanzkästen, die der Verein in Kooperation mit Gemeinde, Naturschutzbund und Sparkasse anbietet. Die Idee: Wer seinen Vorgarten mit Leben füllt, also einen pflanzenfreien oder pflanzenarmen Vorgarten wieder ergrünen lässt, wird dabei unterstützt. „Und zwar nicht nur in Form von Beratung, sondern auch durch eine beachtliche Vergünstigung finanzieller Art“, so der Verein.

Bis zu zwei Kisten, gefüllt mit vorwiegend trockenheitsresistenten, winterharten, insektenfreundlichen und pflegeleichten Pflanzen, gibt es zum halben Preis – ein Erfolgskonzept, findet auch Daniel Born, der sich gegen Schottergärten im Land einsetzt. Betont direkt und kompromisslos sagt der Politiker: „Ich feiere euch für diese Aktion. Gerade weil ich selbst Gegner der Schottergärten bin.“

Vor allem auch die Beratung durch den Verein sei wichtig, weiß Born: „Viele sind überfordert mit der Bepflanzung von Gärten.“ Dass sich die ehrenamtlichen Umweltschützer gerne noch etwas mehr Unterstützung durch Bürgermeister Dr. Ralf Göck und die Gemeinde wünschen, versucht Born zu relativieren: „Ich habe schon viele solche Aktionen gesehen und dass die Gemeinde überhaupt unterstützt, ist eher selten.“

Nach dem ausführlichen Gespräch schwangen sich Borns Begleiter, die Aktionäre des Umweltvereins und Vertreter der örtlichen SPD auf die Räder, um die schon installierten Pflanzenkisten zu besichtigen.