Letztlich zählt jeder Baum

Schwetzinger Zeitung vom 12.11.2024 - Von Marco Montalbano

Klimaschutz: Im Umweltgarten am Bachstückerweg entsteht ein Tiny Forrest

tf pflanzaktion 091124
Freut sich über viele Helfer: Vorsitzender Klaus Triebskorn ( l.). Antje Kieruj, Doris Scheuler und Jugendgemeinderat Arthur Böhme packen kräftig an. | Bild: Montalbano

 

Brühl. Es herrschte am Samstag höchste Betriebsamkeit im Umweltgarten im Bachstückerweg. Denn der Verein für Umwelt- und Naturschutz Brühl und Rohrhof hatte zur Pflanzaktion gerufen. Und über 40 Personen aus Brühl und Ketsch waren gekommen. Spätestens in fünf Jahren sollen dann Baumhasel, Wildapfel, Felsenbirne und andere Bäume und Sträucher – insgesamt über 200 verschiedene einheimische und klimaresistente Arten – ihren kostenfreien Weg in Gärten und Grünanlagen finden.

Dabei handele es sich laut Auskunft des Vereins um keine einmalige Angelegenheit. Denn durch die Weitergabe der Pflanzen und kommende Pflanzaktionen soll ein rollierendes System für steten Nachschub entstehen.

Klimawandel – und nun? Ein Zeichen dafür, wie eine Antwort darauf aussehen kann, liefert aktuell der Umweltverein. Denn bekanntermaßen absorbieren Bäume Kohlendioxid, geben dafür Sauerstoff ab, „bauen“ sich von selbst und kosten wenig, wie es der bekannte britische Umweltschützer und Aktivist George Monbiot auf den Punkt brachte. Im Rahmen seines Projekts „Miniwald, Mitmachgarten, Baumaufzuchtgarten, Lehr- und Informationsgarten“ entsteht jetzt ein Tiny Forest im Bachstückerweg.

Nach längerer Vorbereitungszeit und auch dank der Förderung durch das „KlikKS“-Projekt (Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen durch ehrenamtliche Klimaschutzpatronen), durch die Gerätschaften und Setzlinge angeschafft werden konnten, war es am Samstag so weit. Viele Menschen waren gekommen, um die Setzlinge in den Boden zu bringen. Weithin zu hören war das Brummen eines motorisierten Bohrers für Pflanzlöcher auf dem gerade mal 300 Quadratmeter großen Gartengrundstück. An der neuen Sitzgarnitur konnten sich die Teilnehmer mit Fruchtpunsch, warmem Kaffee, Snacks und Grillwürsten stärken, bevor es weiterging. Rund sechs Stunden wurde so gebuddelt, gesetzt und Erde geschippt, bevor die Aktion gegen 16 Uhr ihren geselligen Ausklang fand.

Erwähnenswert: Der Brühler Umweltgarten befindet sich auf Ketscher Gemarkung, was man durchaus auch symbolisch werten könnte: Umweltschutz kennt keine Gemeindegrenzen.

Unter den Aktiven befanden sich auch Lokalpolitiker wie Kreisrätin Claudia Stauffer aus Brühl und Kreisrat Günther Martin aus Ketsch, der seit Langem Vereinsmitglied sei. Dieser meinte: „Wir müssen was tun. Jeder Baum zählt“, und ergänzte kritisch: „Leider denken Gemeinden zu oft bei Bäumen nur an deren Pflegebedarf und fallende Blätter. Und zu oft wird bei der Fällung eines großen dafür, wenn überhaupt, nur ein einziger kleiner gesetzt. Dabei müssten, für einen echten Ausgleich, meist rund 20 davon gepflanzt werden.“

Teilnehmerin Andrea Haase aus Ketsch meinte: „Ich konnte mir unter einem Tiny Forrest nicht viel vorstellen. Jetzt schon. Toll auch, wie hier Alt und Jung zusammenarbeitet.“ Sie ergänzte: „Und es ist immer gut, etwas für die Umwelt zu tun.“

Vorsitzender Klaus Triebskorn freute sich über die gute Resonanz und verriet: „Sobald die Setzlinge groß genug sind, werden sie kostenlos an Privatpersonen mit eigenem Garten abgegeben. Auf Wunsch helfen wir auch beim Pflanzen.“

Die beachtliche Beteiligung zeige, wie wichtig den Menschen das Thema sei. „Sie wollen das. Das ist toll“, fasste er seinen Eindruck zusammen. Mit Mitarbeitern der Gemeinde befände man sich über das Thema im Gespräch, damit die Pflanzen später auch ihren Weg in öffentliche Grünbereiche finden könnten. Gefreut habe sich Triebskorn auch über die Anwesenheit und den Rat von Uwe Buckenauer von der Bürger-Interessen-Gemeinschaft Lindenhof aus Mannheim. Diese habe Anfang des Jahres gezeigt, wie es gehe und mit der Pflanzung von rund 1000 Bäumen und Sträuchern den ersten Tiny Forest Baden-Württembergs geschaffen.

Weitere Informationen geben Klaus Triebskorn, Telefon 06202/7 48 59, Bettina Hauck, Telefon 06202/7 14 52, und Antje Buhtz-Pauly, Telefon 06202/7 34 82, sowie unter www.umwelt-bruehl-baden.de.

Filmische Reise durch die Naturräume

Ankündigung in der Schwetzinger Zeitung, 3.1.2024 - Von zg/ras

Beim Themenabend vom Verein für Umwelt- und Naturschutz sowie dem Grünen Gockel der evangelischen Kirchengemeinde werden deutsche Lebensräume von den Bergen bis zum Meer vorgeführt. Der Film stammt vom mehrfach ausgezeichneten Jan Haft.

heimat natur schmetterlingeBläulinge – so heißen diese Schmetterlinge – trifft man auf fast jeder blütenreichen Wiese an. In dieser Einstellung aus dem Dokumentarfilm
schlafen zwei von ihnen auf dem Heidekraut. © NAUTILUSFILM

Brühl. Der Brühler Verein für Umwelt- und Naturschutz veranstaltet zusammen mit dem Grünen Gockel der evangelischen Kirchengemeinde am Mittwoch, 17. Januar, ab 19 Uhr einen Filmabend mit einem Dokumentarfilm von Jan Haft. Unter dem Titel „Heimat Natur“ werden deutsche Lebensräume von den Bergen bis zum Meer im evangelischen Gemeindezentrum in Brühl vorgestellt. Der Film ist gefördert von der Heinz-Sielmann-Stiftung.

„Heimat ist da, wo wir aufwachsen oder uns dauerhaft niederlassen“, sagt der mehrfach ausgezeichnete Regisseur und Kameramann über das spannende Thema, „und diese Heimat ist stets auch von Natur geprägt – diese verändert und gestaltet der Mensch heute mehr als jedes Naturgesetz“. Entstanden ist innerhalb von eineinhalb Jahren Drehzeit eine „bildgewaltige Reise durch die Natur“, mit außergewöhnlichen Aufnahmen einer Tier- und Pflanzenwelt von ihrer schönsten Seite, heißt es in der Ankündigung.

Zwei Eichen finden den Weg in die Anton-Bruckner-Straße

Umweltverein nimmt weitere Pflanzungen auf privatem Grundstück vor

Foto der Baumpflanzung in der Anton-Bruckner-Strasse mit den Vorstandsmitgliedern Klaus Triebskorn und Roland ObermaierEine der neu gepflanzten Stieleichen in der Anton-Bruckner-Straße, mit den Vorstandsmitgliedern des Vereins, v.l. , Roland Obermeier, Klaus Triebskorn
Foto: Sabine Triebskorn

 

Brühl. Diesmal waren es Stieleichen, die im hinteren Teil des Grundstückes und im Vorgarten ihren endgültigen Standort gefunden haben. Damit wurde ein weiterer kleiner Schritt in eine künftige klimagerechte Entwicklung in die Wege geleitet. Die Stieleiche war „1986 der Baum des Jahres“ und hat nun die Aufgabe, mit dem jährlichen Zuwachs CO2 aufzunehmen, Sauerstoff zu produzieren und Insekten einen Unterschlupf zu bieten. Für ihre Aufgabe als Schattenspender und spürbare Temperaturabsenkung werden allerdings noch einige Jahre Wachstum nötig sein, denn „Eichen gehören nicht zu den schnell wachsenden Bäumen. Aber ihre Eignung in den künftig zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels ist unumstritten“, erläutert Klaus Triebskorn, der zusammen mit Roland Obermeier und Sabine Triebskorn als Fotografin die Pflanzung durchführte.

„Ein Abend mit Fledermäusen“ – Ferienprogramm zu ungewöhnlicher Tageszeit…

Bericht für die Brühler Rundschau, 18.08.2023 - Von Bettina Hauck

Plakat Fledermausführung Können Fledermäuse auch in der Sonne fliegen? Sind Fledermäuse blind? Womit werden kranke Fledermäuse in den Fledermaus Auffangstationen gefüttert? Darf man eine Fledermaus als Haustier halten? Wie viele Junge bekommt eine Fledermaus? – Beim Ferienprogramm des Umweltvereins und des Grünen Gockels „Ein Abend mit Fledermäusen“ gab es viele gute und interessante Fragen der teilnehmenden Kinder. Etliche hatten auch schon Vorkenntnisse zum Thema, wie Gabi Parthenschlager vom NABU Mannheim, ehrenamtliche Artenschutzfachberaterin im Fledermausschutz, erfreut und beeindruckt feststellte.

Die „Brühler Pflanzkiste“ auf gutem Weg in die Brühler Vorgärten!

Schwetzinger Zeitung, 03.08.2023 - Von kt

Das Projekt des Umweltvereins für mehr Leben vor dem Haus wird positiv angenommen.

Brühl. Es ist Zeit, eine erste Zwischen-Bilanz für das Mitte Mai dieses Jahres gestartete Projekt „Brühler Pflanzkiste“ zu ziehen. 

Ein blühender VorgartenSo kann ein Insekten-und klimafreundlicher Vorgarten aussehen.
Foto: K. Triebskorn


Überhitze Vorgärten im Sommer, der Rückgang der Insektenvielfalt, schlechtes Kleinklima, all das macht es notwendig, Alternativen zu Schottergärten und zugepflasterten Vorgärten zu finden. Die Politik hat das schon früh erkannt. Seit den 90er Jahren gibt es ein Verbot der Schottergärten nach der Landesbauordnung. Und in verschärfter Form nach dem Naturschutzgesetz seit 2021. Doch es fehlt bisher immer noch an der Durchsetzung der gesetzlichen Vorgaben. In vielen Gemeinden im Land flattern derzeit Briefe mit der Aufforderung zur Umwandlung von Schottergärten in bepflanzte Flächen ins Haus der Gartenbesitzer. Man erhofft sich davon Einsicht der betroffenen Hausbesitzer. Oft wird es erstmal mit dem guten Willen versucht, statt gleich mit Bußgeld zu drohen.

Rechtswidrige Schottergärten sind für den Umweltverein in Brühl ein klarer Stein des Anstoßes

Schwetzinger Zeitung, 18.02.2023 - Von kt/ras

In der Versammlung wird über das Baurecht, ein Projekt mit Schülern und die Inbetriebnahme von Balkonkraftwerken gesprochen.

Brühl. Drei Hauptthemen – insgesamt eine Auswahl aus 36 Vorschlägen – die der Verein für Umwelt - und Naturschutz derzeit bearbeitet, kamen bei den Vereinsmitgliedern sowie weiteren interessierten Bürgern bei einer Mitgliederversammlung zur Sprache. Schottergärten sind demnach weiterhin aktuell. „Leider gibt es trotz klarer gesetzlicher Richtlinien, die Schottergärten untersagen, in Brühl erschreckend viele davon“, stellte Vorsitzender Klaus Triebskorn fest.

Auch Vorgärten, die für Parkplätze zugepflastert würden, seien für die Natur nicht akzeptabel. Die verheerenden Auswirkungen auf das Kleinklima und die Artenvielfalt sowie die Aufheizung im Sommer würden von viel zu vielen Hausbesitzern nicht bedacht, kritisiert der Verein.

Der Umweltverein möchte die Problematik nun anders angehen und für mehr Natur vor dem Haus werben. Einerseits geht es dabei um in Planung befindliche Vorgärten, andererseits um einen möglichen Rückbau bereits vorhandener Schotter- oder zugepflasterter Vorgärten. „Wir planen, zusammen mit einer ortsansässigen Gärtnerei und eventuell mit Unterstützung weiterer Sponsoren spezielle Pflanzkisten anzubieten, die ökologisch wertvolle, blühende, trockenheitsresistente und pflegeleichte Pflanzen in passender Zusammenstellung enthalten“, wurde betont. Dazu soll eine Beratung vom Verein organisiert werden.

Von 314 Pflanzortvorschlägen sind bisher 65 umsetzbar

Schwetzinger Zeitung, 31.10.2022 - Von Klaus Triebskorn

Verein für Umwelt und Naturschutz - Engagement rund um ein gutes Klima kennt keine Grenzen

2022 08 19 baumpflanzung goerngasse 48 1015x818

Aufzucht von Säulenhainbuchen und Eichen im Hof des Görler-Museums in der Neugasse. ©K.Triebskorn

Brühl. Mit 35 Themen, die der Verein für Umwelt und Naturschutz Brühl derzeit im Fokus hat und über die zu berichten war, kam die Jahreshauptversammlung schnell an das geplante zeitliche Limit. Über die meisten Aktionen des Vereins im vergangenen Vereinsjahr wurde nur kurz berichtet, heißt es in der Pressemitteilung. Über ein gut angenommenes Ferienprogramm für Schüler sowie eine naturfachliche Betreuung für Hortkinder der Jahnschule informierten Vorstandsmitglied Bettina Hauck und Linda Ohmer. Die gut besuchte Filmvorführung „Die Welt sind wir“ mit Melike und Andreas Frickinger wurde hervorgehoben.